Pattuvam - St. Marien


Weitere aktuelle Informationen erhalten Sie auf der Homepage von Hilfswerk Schwester Petra e.V.

 

Die indischen Schwestern von der Ordenskongregation Schwester Petra aus Pattuvam
wirken beim Pfarrfest 2016 im Gottesdienst mit

 Indische Schwestern singen im Gottesdienst
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Die indische Schwestern von der Ordenskongregation Schwester Petra singen im Gottesdienst.

 

Pattavam - Pfarrfest Rhöndof 2016
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Pfarrer Wachten auf dem Rhöndorfer Pfarrfest 2016 am Stand der Schwestern aus Pattuvam.



 

Mitwirkung der Schwestern aus Pattuvam im Gottesdienst
zum Pfarrfest am 15. September 2013 im Rhöndorfer Park

Tanz zum Gottesdienst 1

 

Tanz zum Gottesdienst 2

 

Indische Ordensschwestern tanzen zum Lobpreis Gottes während des Gottesdienstes im Rhöndorfer Park

 

 


 

Rhöndorf – Pattuvam … ein christlich-soziales Luftbrückenticket

 

Sagen wir einmal, Sie stehen am Köln-Bonner-Flughafen, so gegen 1978, und sehen dort eine Schwester in einem ockerfarbenen Sari mit einem Koffer zu einem Schalter der Air India strebend; nennen wir diese Dame Schwester Willigard, die zugleich Generaloberin einer katholischen Schwesternkongregation ist.
Hallo, ehrwürdige Schwester! Haben Sie einen Moment Zeit für ein Interview mit den Rhöndorfer Nachrichten?
Schwester: Rhöndorfer Nachrichten? Von Rhöndorf komme ich gerade. Ein zufälliges Interview? Wohl kaum!
Reporter: Wie dem auch sei! Sie haben noch am Wochenende in der Rhöndorfer Kirche während der Sonntagsmessen gepredigt und anschließend im Pfarrsaal gesprochen.
Stimmt!
Zeitung: … und worüber?
Oberin: Einfach so über unser sich ausbreitendes Wirken unserer  Schwestern-Kongregation in Kerala/Indien, aber auch über unser noch anfängliches Wirken in deutschen Krankenhäusern, Sozialstationen in Deutschland, so z. B. im Münsterland /Oelde, aber auch in Brühl. In Indien kümmern wir uns besonders um kastenmäßig stigmatisierte Frauen, verstoßen selbst von den eigenen Familien, bildungs- und damit chancenlos, um ihre Kinder.
Zeitung: Also wie Mutter Teresa!?
Oberin: zumindest teilweise ähnlich – So legte die Gründerin dieser Schwesterngemeinschaft, Schwester Petra, von Anfang an Wert darauf, dass die in Indien zu unterstützenden Armen wichtige Nahrungsmittel selbst anbauen, Berufstätigkeiten erlernen usw. 
Interviewer: Und wie finanzieren Sie diese Arbeit?
Antwort: Nicht nur, aber eben doch gibt es in Rhöndorf viele engagierte Christen, die uns/unsere Arbeit finanziell unterstützen. Eine Welle von Hilfsbereitschaft überschwemmte mich z. B. noch am letzten Wochenende.
Journalist: Ich verstehe Sie nicht so recht, verehrte Schwester.
Schwester W.: Mehrere tausend Mark übergab mir am gestrigen Abend Pfarrer Prof. Dr. Peter Jansen aus Rhöndorf … spontane Spenden von Gemeindemitgliedern. Überhaupt! Er ist für uns Motor in Rhöndorf, St. Marien. Allerdings kaum weniger engagiert sich eine Frau Dr. Bertel  in dieser Gemeinde, treibt unser Projekt tatkräftig und ideenreich  mit an.
Reporter: Warum ein so engagierter Pfarrer und eine ideenreiche Frau Bertel?
Ordensfrau: Den Pfarrer hat eine Schwester von Pattuvam begeistert. Ideenreich? Finden Sie es nicht ideenreich, wenn diese Frau mit weiteren Rhöndorferinnen, nennen wir stellvertretend Frau Loska, ein Kochbuch mit Rhöndorfer Spezialitäten herausgibt und etwa auf Pfarrfesten umsetzt? Vielleicht illustriert ein kleines Bild das Gesagte.

 

 

Reporter: Und stellen Ihnen dann den Verkaufserlös aus dem Verkauf dieses Buches zur Verfügung?!
Schwester: Genau! … aber nicht nur.
Zeitung: Jetzt machen Sie mich neugierig.
Ordensfrau: Rhöndorfer Frauen fertigen Socken, Decken … an. Und wieder lassen sich mit den Erlösen das Elend in unseren Ordensprovinzen mindern. Wollen Sie noch mehr über Spenden wissen?
Presse: Ja gerne!
Schwester Oberin: Herr Trimborn von der erwähnten Gemeinde teilte mir noch mit, dass wir die Kollekten der Sternsingermessen, früher auch noch das komplette Sternsingergeld, welches aber inzwischen an Missio Aachen abzuführen ist, bekommen, dann noch die Kollekten aus den beiden Bußgottesdiensten vor Ostern und Weihnachten, bis zu 50% der Erlöse bei den Pfarrfesten in Rhöndorf …
Presse: Die Rhöndorfer Gemeinde ein einziger Förderverein?
Schmunzeln der Nonne
Zeitung: Ordensgründerin Schwester Petra! Läuft da nicht inzwischen auch ein Prozess, äh Seligsprechungsprozess oder so ähnlich an?
Antwort: Ja, im Erzbistum Paderborn. Aber das ist für uns nicht so entscheidend. Wir wollen nicht die von Ihnen angesprochene Schwester Teresa unbedingt kopieren.  Letztere war vorübergehend in Indien auch im Schuldienst (Schulleiterin), gläubig-kritisch, ja selbst zweifelnd. Schwester Petra arbeitete als Lehrerin mit den Fächern Latein und Biologie am Ursulinengymnasium in Neheim-Hüsten, heute Arnsberg. Ja, kaum weniger engagiert für die Ärmsten in Indien um Jesu Christi willen, allerdings auch nicht weniger hinterfragend als Mutter Teresa, wohl aber wesentlich kränklicher. Sie trat aus dem Orden der Ursulinen aus und gründete eine eigene Schwesternkongregation mit einer auch heute noch ständig steigenden Zahl indischer Schwestern.
Zeitung: Auch hier wieder Parallelen zu der albanischen Ordensfrau!
Schwester, einen Blick auf die Abflugtafel werfend: Ich komme in ein paar Jahren wieder zu einem Rhöndorfer Pfarrfest, bringe einige junge indische Schwestern mit, aber auch Engagierte aus unserem ehrenamtlichen Organisationsteam im westfälischen Oelde, vielleicht Frau Hanses, Frau Stahnke, Frau Micheel-Meier …
Reporter: Betonung auf „Indische Schwestern“?
Ja, deutsche Schwestern gibt es bei uns leider …
Einen guten Flug, Schwester Willigard und viele Grüße von Ihrer Familie aus Bad Godesberg, die Sie ja auch besucht haben . Danke für das Interview!
Im Laufen: … gut recherchiert … und von der ich das Geld für mein Flugticket bekommen habe.
 

Zeitsprung: Und was geschieht heute? Lesen Sie hierzu eine aktuelle, zusammenfassende Darstellung des Hilfswerkes Schwester Petra e. V. zum nunmehr Orden der „Dienerinnen der Armen“ in Indien. Zum Übergang hier noch ein Bild von unserem Pattuvam-Stand auf dem Pfarrfest in St. Marien Rhöndorf 2011.

 

 

Eindrücke aus Pattuvam

   AnusriPort  BeenaPort  Ragentu

Heim    Schlafsaal

 

Neues Heim in Pattuvam beherbergt 60 Mädchen
Ein Bericht von Andrea Stahnke vom Hilfswerk Schwester Petra e. V.

In Pattuvam, Bundesstaat Kerala, in Südindien (Ordensprovinz Amala) wurde 2010/2011 ein Heim für 60 verlassene Mädchen errichtet. Hier, wo Schwester Petra vor nunmehr fast 42 Jahren den Orden gründete, haben diese von ihren Familien aufgegebenen Mädchen im Alter von fünf bis 18 Jahren eine neue Heimat gefunden.

Die Mädchen stammen aus Familien, deren Leben von Analphabetismus, Arbeitslosigkeit und tiefer Armut und vielfach dadurch bedingt von mangelhafter Hygiene und Ernährung, geprägt ist. Häufig gehören sie den Dalits oder dem Fisher-Volk an. Dabei handelt es sich um Bevölkerungsgruppen, die trotz einiger politischer Bemühungen immer noch zu den Unterdrückten und Ausgebeuteten zählen. Die Mädchen haben in diesen Gruppen einen äußerst geringen Stellenwert und werden von ihren Familien meist nur als Belastung betrachtet. Eine Schulausbildung wird als nicht lohnenswert gesehen, eine spätere Verheiratung scheitert bei den sehr armen Familien an den hohen finanziellen Aufwendungen für erwartete Mitgiften, die die Familien in den Ruin führen. Diese Mädchen haben keine anderen Möglichkeiten, als sich als Bettlerinnen auf offener Straße oder mit niedrigsten Arbeiten und sogar mit Prostitution durchzuschlagen.

In dem neuen Heim (St. Angela), führen sie ein lebenswertes und würdevolles Leben, erhalten Nahrung, ein Dach über dem Kopf und eine ordentliche Schulbildung. In den Werkstätten der Konvente werden sie angeleitet, wie sie aus eigener Kraft für ihren Lebensunterhalt sorgen können.

Das Heim wurde mit Fördermitteln der Bundesrepublik Deutschland sowie durch großzügige Spenden errichtet. Auch die Pfarrgemeinde Bad Honnef hatte einen Anteil daran. Am 12. November 2011 fand die offizielle Einweihung statt, der viele Priester, Schwestern, Gönner und Freunde beiwohnten. Auch der Stellvertretende Konsul der Bundesrepublik Deutschland, Hans Günter Löffler, nahm an den Feierlichkeiten teil und konnte sich davon überzeugen, dass der Anteil an Bundesmitteln und selbstverständlich auch die Spenden gut angelegt war.

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Zurzeit befinden sich 58 Mädchen in dem neuen Heim, davon 12 Mädchen im Alter von 3 bis 5 Jahren, 20 Mädchen zwischen 5 und 10 Jahren und 11 Mädchen über 15 Jahre.
Nach der 12. Klasse bekommen die Mädchen praktische Kurse in Pflege und im Unterrichten, aber auch im Gärtnern, im Kochen und in der Haushaltsführung.
Fünf Schwestern kümmern sich um diese Aufgaben.