Pfarrverband Bad Honnef

Santa Luzia liegt in Brasiliens Nordost Staat Maranhao, ca 300 km südwestlich der Hauptstadt Sao Luis und hat eine Größe von ca. 15.000 km² und damit eine Ausdehnung von der doppelten Größe des Erzbistums Köln, bzw. umfaßt ca 40% der Fläche von Nordrhein-Westfalen. Inzwischen sind 163 Kapellengemeinden zu betreuen, in denen der größte Teil der etwa hunderttausend Gläubigen wohnt. Diese Kapellengemeinden sind selbst in der Trockenzeit nur mit einem geländegängigen Fahrzeug zu erreichen. Wege und Straßen nach europäischen Vorstellungen gibt es nicht. In der Regenzeit - etwa Dezember bis März - sind die Gemeinden dann, wenn überhaupt, nur noch mit Esel, Pferd oder zu Fuß - teilweise schwimmend - zu erreichen.

Pater Vilsom Basso, auch ein Herz-Jesu-Priester und derzeitiger Pfarrer von Santa Luzia, leitet diese riesige Pfarrei mit drei weiteren Patres und wird dabei von zahlreichen Animadores (sog. Gemeindeleitern, bzw. Katecheten) aus den einzelnen Gemeinden unterstützt.

Diese Laien versammeln sonntags die Gemeinde in selbstgebauten Buschkapellen. Hier betet man gemeinsam oder liest aus der Bibel vor. Hier sucht man auch nach Lösungen für die täglichen Probleme.

Die Patres können die meisten der 163 Gemeinden infolge der Ausdehnung der Pfarrei höchstens zweimal pro Jahr besuchen. Bei diesen Besuchen geht es nicht nur um Seelsorge, sondern um viele Fragen des täglichen Lebens, wie Versorgung der Kranken und der Ernährung. Die Probleme sind oft von existentieller Bedeutung, so geht es um die “Landlosigkeit” und damit ums nackte Überleben. Man muß wissen, daß die dortige Bevölkerung, Nachfahren der Sklaven, die schiffsladungsweise aus Afrika verschleppt wurden, kaum Arbeits- und damit Verdienstmöglichkeiten hat. Man fragt sich manchmal, wie die Leute überhaupt über die Runden kommen. Hat jemand einen Job für ein Salario minimo (ca. 150 US $ im Monat), dann lebt ein großer Familienclan davon.